Tüfelschillen und Röhrlitobel bei Kollbrunn

 

Ausgangspunkt ist beim Bahnhof Kollbrunn. Der Weg führt den Grat des Bolsteren ins Bäntal, zum treppenartigen Quellstuffsteingebilde Tüfels Chilen, entlang dem Wasserlehrpfad Töss, taleinwärts zum imposanten Wasserfall Bäntal Giessen. Die Tour geht zum Teil dem Wasserlehrpfad «Töss 91» entlang, welcher im Jahr 1991 zum 700-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Eidgenossenschaft erstellt wurde.

          489 - 728 M.ü.M.

          11,5 km

          3 h

 

Bei der Tüfels Chilen entspringen zwei grosse und zwei kleine Quellen aus einer durchlässigen Kiessschicht, welche auf dem undurchlässigen Molassegestein liegt. Das versickernde Niederschlagswasser nimmt Kalk auf und strömt an die Oberfläche. Die Quellen liefern zusammen etwa 3 Liter Wasser pro Seklunde und fliessen in einer Rinne über die Kanzel der Tüfels Chilen hinunter wo am Abhang der treppenartige Queltuff gebildet wird. Moose und Gräser werden mit einer harten, zementartigen Kalkschicht überzogen. 

Beim Wasserfall verwittern die untenliegenden Sandstein- und Mergelschichten sschneller als die härtere Nagelfluhbank. Fliesst das Wasser über diese Geländestufe, bildet sich ein sogenannter Giessen, während das Gestein unter harten Nagelfluhbank zu einer "Balm" ausgehölt wird. An stellen, wo Wasser austritt, entstehen Quelltuff durch Ausfällung von Kalk.

Künstliche Schwellen in Flüssen gefährden Fischbestände. In Kollbrunn wurde eine neuartige Fischtreppe getestet, die zahlreiche Tiere retten kann. Die Fischtreppe Steffstep ist ein neuer Ansatz für eine freiere Fischwanderung. Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass die einfache Anlage tatsächlich zu einer Verbesserung der Fischwanderung führen kann.

Früher war die Töss ein wilder, ungezähmter Fluss, welcher sich seinen Weg selber bahnte. In der damaligen Zeit, standen den Menschen im Tösstal noch keine festen Brücken zu Verfügung, mit deren Hilfe sie das Wasser trockenen Fusses überqueren konnten. Ein einfaches Hilfsmittel war jedoch der Schwemmsteg. Zwei Bretter, welche in der Flussmitte auf einem Joch auflagen, wurden am Uferrand gelenkig befestigt. Bei Hochwasser werden die Stämme in die Flussrichtung geschwemmt und stellten so für die starken Wassermassen ein kleines Hindernis dar. Von Hand oder mit einer Seilwinde wurden die Stämme, nachdem sich der Flussstand gesenkt hatte, wieder in die normale Position gebracht.