Die Affenschlucht

 

Gestartet wird bei der sogenannten Affenschlucht ganz nah bei der ehemaligen Spinnerei Hardau. Auf der linken Uferseite folgt die Kläranlage der Stadt Winterthur. Es gibt am Ufer der Töss eine Wendeltreppe bis über die Mauer der Kläranlage, von wo man einen Überblick über die Anlage erhält. Dann alles der Töss entlang. Kurz vor Dättlikon bei Blumetshalde führt ein Steg über die Töss. Von diesem ist das Kraftwerk von Pfungen zu sehen. Dann geht`s zurück auf der anderen Seite der Töss.

          5 km

          1 h 15 min

          400 M.ü.M.

 

Die Affenschlucht

Das Natur-Paradies liegt unscheinbar hinter Bäumen versteck. Die Töss fliesst über zwei hintereinander gelegene Schwellen. Der schöne Kaskaden-Wasserfall zieht bei tollem Sommerwetter viele einheimische Badegäste an. Gemütlich kann man sich in die badewannenförmigen Mulden hineinlegen. Woher der Name Affenschlucht stammt, ist ungewiss. Affen sieht man dort jedenfalls keine - höchstens Menschen, die ihren Abfall liegen lassen. Im Sommer aber und bei weniger Wasser sieht das Ganze wie der Felsen der alten Paviananlage im Zürcher Zoo aus. Von daher der Name. Diesen Wasserfall muss man gesehen haben, idealerweise zwei bis drei Tage nach einem kräftigen Regenfall. Dann, wenn das Wasser klar und rasch fliesst.

 

Die Spinnerei in der Hard

1802 gegründet, war die Hard die erste mechanische Grossspinnerei der Schweiz und läutete das neue Zeitalter der Industrialisierung ein. Aus England wurde der europäische Markt mit billigem englischem Baumwollgarn überflutet. Die hiesigen Baumwollhändler, wie Sulzer, Ziegler, von Clais, bangten um ihre Absätze. Sie schlossen sich zusammen und gründeten die "Hard-Gesellschaft". Arbeitskräfte waren günstig und in grosser Anzahl vorhanden. Von Anfang an schufteten auch Kinder in der Fabrik. Arbeitszeiten von 14 Stunden und Nachtarbeit waren an der Tagesordnung. Bis 1924 erfuhr die Textilfabrik Hard drei Blütephasen mit jeweiligen Eigentümerwechseln. Die Produktion wurde auf eine Weberei und die Herstellung von Textilmaschinen ausgeweitet. In jeder Phase wurde auch die Wasserkraft weiter ausgebaut, welche von Beginn weg genutzt wurde. Der alte Unterwasserkanal von 1802 unter dem Industriehof kann heute noch besichtigt werden. Er führte damals das Wasser nach der Nutzung zurück in die Töss. Aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage wurde Anfang der 1920er-Jahre die Spinnerei eingestellt, 1924 folgte die Weberei. (Gemeinschaft Hard)

 

Die Kläranlage

Die Kläranlage Hard in Winterthur wurde in den 80-er Jahren erstellt. Die pragmatisch und doch sorgfältig und dauerhaft gestaltete Anlage wurde seinerzeit mit dem Emch-Preis für gute Bauten gewürdigt. Als es 2014 an die Erweiterung der Anlage mit einen 2. Faulturm ging, wurde die Kontinuität in der Architektursprache sichergestellt. Die Form des riesigen, zylinderförmigen Faulturmes ist funktional optimiert. Beim Treppenturm wurde mit den über Eck angeordneten Fensteröffnungen ein neues Element in die mit Sichtmauerwerk aus Betonsteinen charakterisierte Anlage gebracht.